Heilpflanzen - Kräfte der Natur

Heilpflanzen - Wunder der Natur

Auch heute noch bilden die Kräfte der Heilpflanzen die Grundlage vieler Heil- und Arzneimittel. Wichtig war es und wird es auch bleiben, Heilpflanzen richtig zu gebrauchen und rechtzeitig anzuwenden; dann können sie wertvolle Helfer zur Verhinderung und Linderung von Alltagsbeschwerden sein oder gar zur Heilung von Krankheiten dienen. Ohne Kenntnisse über die Wirkung der Heilpflanzen sollte jedoch niemand Hilfe und Heilung suchen, auch nicht, wenn es sich nur um die Behandlung von leichten Gesundheits- und Befindlichkeitsstörungen handelt. So kann beispielsweise ein Sennesblättertee bei falscher Zubereitung oder gar Überdosierung ernsthafte Gesundheitsstörungen hervorrufen. Am besten kann der Apotheker die Grenzen der Selbstmedikation mit Heilkräutern beurteilen. Seinen fachmännischen und kostenlosen Rat über Zubereitung und Wirkung sollten deshalb Laien nutzen. Der Apotheker ist zugleich Garant für eine stets gleichbleibende Qualität der Heilpflanzen, denn er darf nur solche anbieten und verkaufen, die den gesetzlichen Anforderungen nach Reinheit und Gehalt des Deutschen Arzneibuches oder entsprechender Vorschriften genügen. Die Zusammenstellung Wirksame Teemischungen (siehe unten) soll Ihnen bei der richtigen Zubereitung von Tees helfen. Alle aufgeführten Heilpflanzentees gibt es in “Apothekenqualität” bei uns in der Apotheke. Trotz berechtigtem Vertrauen in die Heilkräutertherapie sollte jedoch nie vergessen werden: Selbstmedikation hört auf, wenn keine Besserung eintritt. Bei einer akuten Erkrankung sollte man selbstverständlich den Arzt aufsuchen.
Heilpflanzen und Heilkräuter

Die wichtigsten Heilpflanzen auf einen Blick

Bei Zerrungen, Verstauchungen, Quetschungen, Blutergüssen und schlecht heilenden Wunden als Umschlag. Zubereitung: 2 Teelöffel mit 1/4 Liter kochendem Wasser überbrühen, 10 Minuten ziehen lassen.

Bei nervösen Reizzuständen, Unruhe, Schlaflosigkeit, Konzentrationsschwäche, nervösem Herzklopfen, nervösen Magen- und Darmerkrankungen.

Zubereitung: 2 Teelöffel mit 1/4 Liter kaltem Wasser übergießen und 8 Stunden stehen lassen oder mit kochendem Wasser übergießen, 5 bis 10 Minuten ziehen lassen. 2-3 mal täglich lauwarm trinken oder abends 1-2 Tassen warm trinken.

Bei Blasen- und Nierenbeschwerden, als Desinfektionsmittel auch der ableitenden Harnwege.

Zubereitung: 1 Teelöffel mit 1 Tasse Wasser kalt übergießen, 12 bis 14 Stunden stehen lassen, abseihen. 2-3 mal täglich 1 Tasse leicht angewärmt trinken.

Hinweis: Nicht für den Dauergebrauch; Vorsicht bei empfindlichen Mägen; saure Speisen vermeiden.

Bei Wassersucht, Rheuma, Gicht, Harnverhaltung; zur Blutreinigung.

Zubereitung: 2 gehäufte Teelöffel mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen, nach 10 Minuten abseihen. 2 bis 3 Tassen pro Tag mäßig warm trinken.

Bei Stoffwechselstörungen, Rheuma, Gicht-, Galle- und Leberbeschwerden, zur Blutreinigung

Zubereitung: 2 gehäufte Teelöffel mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen, 10 bis 15 Minuten ziehen lassen. Morgens und abends 1 Tasse.

Bei Appetitlosigkeit, Magen- und Darmbeschwerden, Völlegefühl

Zubereitung: 1 Teelöffel mit 1/4 Liter Wasser übergießen. 5 Minuten kochen lassen. Vor den Hauptmahlzeiten mäßig warm trinken.

Hinweis: Nicht bei übersäuertem oder reizempfindlichen Magen.

Bei Stuhlverstopfung

Zubereitung: 1 Teelöffel mit 1/4 Liter kaltem Wasser 12 Stunden ziehen lassen. 1 Tasse Tee am Abend.

Hinweis: keine Daueranwendung; nicht bei Darmverschluss; nicht in der Schwangerschaft.

Bei Blähungen, krampfartigen Magenbeschwerden, Husten

Zubereitung: 2 Teelöffel frisch zerdrückter Früchte mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen und nach 10 Minuten abseihen. 2 – 3 Tassen täglich.

Bei Durchfall besonders bei Kindern.

Zubereitung: 1 Esslöffel mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen und noch 10 Minuten lang auskochen. Mehrmals täglich 1 Tasse trinken.

Bei Reizhusten, Bronchitis

Zubereitung: Pro Tasse 2 Teelöffel heiß überbrühen und nach 10 Minuten abseihen. 3 mal täglich 1 Tasse gut warm trinken, mit viel Honig süßen.

Hinweis: Nicht in Schwangerschaft und Stillzeit; kein Dauergebrauch.

Bei nervöser Unruhe, Schlafstörungen, leichten depressiven Verstimmungen.

Zubereitung: 2 Teelöffel mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen. 2 – 3 Tassen täglich. Teekur über mehrere Wochen.

Hinweis: Intensive Sonnenbestrahlung vermeiden. Beeinträchtigt Wirksamkeit oraler Kontrazeptiva („Antibabypille“).

Bei nervösen Magenbeschwerden, leichten Galle- und Leberschäden, Appetitlosigkeit.

Zubereitung: 2 Teelöffel mit 1/4 Liter Wasser heiß überbrühen, ziehen lassen, 2 mal täglich eine Tasse lauwarm trinken.

Bei Entzündungen verschiedenster Art, vor allem Schleimhautentzündungen, bei schlecht heilenden Wunden, Magen-Darmbeschwerden, Blähungen und Krämpfen.

Zubereitung: 1 bis 2 gehäufte Teelöffel mit 1 Tasse heißem Wasser übergießen und nach 10 Minuten abseihen. Zum Trinken, zur Rollkur, zu Bädern, Umschlägen, Spülungen und Dampfbädern.

Bei Blähungen, Magen-, Darm- sowie Gallenbeschwerden.

Zubereitung: 2 Teelöffel frisch zerdrückter Früchte mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen und nach 10 Minuten abseihen.

Bei Erkältungen, grippalen Infekten und Rheuma als Schwitztee. Sie dienen auch zur Steigerung der Abwehrkräfte des Körpers.

Zubereitung: 1 bis 2 Teelöffel mit 1/4Liter sprudelnd heißem Wasser übergießen und nach 10 Minuten abseihen. Heiß trinken!

Mit Kraut bei chronischem Rheuma, chronischen Gelenkerkrankungen, Gallen- und Nierensteinen. Gut zur Frühjahrskur.

Zubereitung: 2 gehäufte Teelöffel mit 1/4 Liter kaltem Wasser übergießen und zum Sieden erhitzen. Nach einigen Minuten abseihen.

Bei nervöser Unruhe, Schlafstörungen, nervösen Darm- und Magenbeschwerden, Herzbeschwerden, Galle-Leberleiden, Erkältungskrankheiten.

Zubereitung: 2 – 3 Teelöffel mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen und zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen. 3 – 5 Tassen pro Tag.

Unterstützend bei hohem Blutdruck und Herzbeschwerden älterer Menschen.

Zubereitung: 1 gehäuften Teelöffel mit 1/4 Liter Wasser übergießen und bei Raumtemperatur 10 Stunden ziehen lassen. 2 – 3 Tassen täglich.

Bei Magen-, Darmbeschwerden mit Übelkeit und Erbrechen oder krampfartigen Schmerzen, bei Gallenblasen.

Zubereitung: 2 gehäufte Teelöffel mit 1/4 Liter warmem Wasser übergießen und zugedeckt 10 Minuten stehen lassen. Nicht süßen.

Als Gurgel- oder Spülmittel bei Hals-, Rachen-, Mundschleimhaut-, Zahnfleischentzündungen.

Zubereitung: Zum Gurgeln 1 – 2 gehäufte Teelöffel mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen, zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen.

Bei Magen-, Darmbeschwerden; in Teemischungen bei Appettitmangel, Galle-, Leberbeschwerden, Blähungen, Appetitlosigkeit.

Zubereitung: 2 Teelöffel mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen, nach 10 Minuten abseihen. 3 Tassen pro Tag warm trinken.

Bei Darmträgheit, Verstopfung. Etwas stärker wirksam als Faulbaumrinde.

Zubereitung: 1 bis 2 Teelöffel auf 1/4 Liter Wasser 8 bis 10 Stunden kalt stehen lassen.

Hinweis: keine Daueranwendung; nicht bei Darmverschluss; nicht in der Schwangerschaft.

Bei Husten und Magenbeschwerden (bes. Gastritis und Magengeschwüren).

Zubereitung: 1 gehäufter Teelöffel mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen, 15 Minuten ziehen lassen.

Hinweis: Nicht zum Dauergebrauch, vor allem nicht bei Bluthochdruck.

Bei Appetitlosigkeit, Verdauungsgeschwerden durch zu geringe Magensaftbildung oder gestörten Galleabfluß.

Zubereitung: 1 – 2 Teelöffel mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Jeweils 1/2 Stunde vor den Mahlzeiten 1 Tasse frisch bereiteten Tee trinken.

Als Bitterdroge appetitanregend und magenstärkend.

Zubereitung: 1 Teelöffel feingeschnittenes Wermutkraut mit einer Tasse kochenden Wassers überbrühen, 5 Minuten bedeckt ziehen lassen, abseihen. Vor dem Frühstück und Mittagessen je eine Tasse trinken.

Virginische Zaubernußrinde, auch Hamamelisrinde.

Zu Umschlägen und Spülungen, u.a bei Zahnfleisch- und Mundschleimhautentzündungen sowie leichten Hautverletzungen, Hämorrhoiden und Krampfaderbeschwerden.

Zubereitung: Abkochungen aus 5-10 g Droge auf ca. 250 ml Wasser.

Hinweis: Die äußerliche Anwendung kann bei empfindlichen Personen zu allergischen Hautreaktionen führen.

Heilpflanzentee richtig zubereitet

Über die beste Wirksamkeit eines Tees entscheidet letztlich dessen richtige Zubereitung. Für Heilpflanzentees gibt es unterschiedliche Zubereitungsarten, die hier kurz erklärt werden sollen:

1. Der Aufguss

Die vorgeschriebene Menge der zerkleinerten Grundstoffe – in der Regel ca. 2 Teelöffel auf 1/4 Liter Wasser – wird mit ca. 80 °C heißem Wasser übergossen und zugedeckt. Den Aufguss lässt man 5 bis 10 Minuten ziehen und seiht ihn danach ab.
Wichtig: warm trinken.

2. Die Abkochung

Wurzeln, Rinden und Hölzer werden meist kalt angesetzt und dann zum Kochen gebracht. Wenn nicht anders vorgeschrieben, nimmt man dazu einen Teelöffel voll getrockneter und zerschnittener Heilpflanzen und setzt diese mit einer Tasse kaltem Wasser an. Der Ansatz wird zum Sieden gebracht und etwa 3 Minuten lang gekocht. Nach 5 bis 10 Minuten Ziehen wird der Tee abgeseiht und warm getrunken.

3. Der Kaltwasserauszug

Man übergießt die vorgeschriebene Heilkräutermenge mit 1/4 Liter kaltem Wasser und lässt den Kaltaufguss gut verschlossen etwa 8 bis 12 Stunden ziehen. Danach seiht man ab und erwärmt den Tee zum Trinken.

Die äußerliche Anwendung von Heilkräutern

Äußerlich werden Heilkräuter zum Beispiel als Gurgelwasser, zu Inhalationen oder zur Bereitung von Kompressen verwendet. Nicht zu vergessen sind Heilkräuterbäder. Für ein Vollbad werden etwa 100 g Pflanzenteile mit einem Liter Wasser zubereitet, abgeseiht und dem Badewasser zugesetzt. Für ein Fußbad genügen etwa 40 g Pflanzenteile.

Tee und Teezubereitung

Teemischungen

Enzian, 1 Teil
Schafgarbenkraut, 2 Teile
Tausendgüldenkraut, 2 Teile
Wermut, 1 Teil

Zubereitung: 2 Teelöffel mit 1/4 Liter Wasser heiß überbrühen, 10 Minuten ziehen lassen, vor den Hauptmahlzeiten warm trinken.

Anis, 1 Teil
Fenchel, 1 Teil
Kümmel, 1 Teil

Zubereitung: 1 Teelöffel zerdrückter Früchte mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen und nach 10 Minuten abseihen.

Bärentraube, 1 Teil
Birke, 1 Teil
Zinnkraut, 1 Teil

Zubereitung: 1 Esslöffel mit 1/4 Liter kochendem Wasser über-brühen, 5 Minuten ziehen lassen, abseihen, morgens und abends heiß trinken.

Birke, 2 Teile
Zinnkraut, 1 Teil
Löwenzahn, 1 Teil

Zubereitung: 1 Teelöffel mit 1Tasse kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, 2 bis 3 mal täglich trinken.

Kamille, 1 Teil
Thymian, 2 Teile
Primelwurzel, 2 Teile
Melisse, 1 Teil

Zubereitung: 1 Teelöffel mit 1 Tasse kochendem Wasser über-brühen, 10 Minuten ziehen lassen, 3 mal täglich heiß mit Honig trinken.

Wermut, 1 Teil
Schafgarbe, 2 Teile
Enzian, 1 Teil
Kamille, 2 Teile
Pfefferminze, 2 Teile

Zubereitung: 1 Teelöffel mit 1/4 Liter kochendem Wasser überbrühen, 10 Minuten ziehen lassen, morgens und abends trinken.

Kamille, 1 Teil
Weidenrinde, 1 Teil
Melisse, 1 Teil
Linde, 1 Teil

Zubereitung: 1 Teelöffel mit 1 Tasse Wasser heiß überbrühen, 10 Minuten ziehen lassen, 2 bis 3 mal täglich 1 Tasse trinken.

Kümmel, 1 Teil
Fenchel, 1 Teil
Pfefferminze, 1 Teil
Kamille, 1 Teil
Brennessel, 1 Teil
Löwenzahn, 3 Teile
Tausendgüldenkraut, 1 Teil

Zubereitung: 2 Teelöffel mit 1/4 Liter kochendem Wasser überbrühen, 10 Minuten ziehen lassen, morgens und abends trinken – möglichst warm.

Wermut, 1 Teil
Pfefferminze, 5 Teile

Zubereitung: 1 gehäufter Teelöffel mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen und zugedeckt 10 Minuten ziehen lassen.

Melisse, 1 Teil
Baldrian, 1 Teil
Weißdorn, 3 Teile

Zubereitung: 2 Teelöffel mit 1/4 Liter Wasser heiß überbrühen, nach 10 – 15 Minuten abseihen, 2 mal täglich 1 Tasse lauwarm trinken.

Fenchel, 1 Teil
Thymian, 1 Teil
Spitzwegerich, 2 Teile
Pfefferminze, 1 Teil

Zubereitung: 1 Teelöffel mit 1 Tasse kochendem Wasser überbrühen, 5 Minuten ziehen lassen, 3 mal täglich heiß trinken.

Kalmus, 1 Teil
Tausendgüldenkraut, 1 Teil
Wermut, 0,5 Teile
Schafgarbe, 2 Teile
Kamille, 1 Teil
Enzian, 0,5 Teile
Pfefferminze, 2 Teile

Zubereitung: 1 Teelöffel mit 1/4 Liter kochendem Wasser überbrühen, 5 Minuten ziehen lassen, 2 mal täglich trinken.

Fenchel, 1 Teil
Kümmel, 2 Teile
Anis, 1 Teil
Kamille, 2 Teile

Zubereitung: 1 Teelöffel ( Früchte zerdrücken) mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen, nach 10 Minuten abseihen.

Pfefferminze, 1 Teil
Baldrian, 3 Teile
Melisse, 2 Teile
Kümmel, 1 Teil

Zubereitung: 1 Teelöffel (bei Nervosität) bzw. 1 Esslöffel (bei Schlaflosigkeit) mit 1/4 Liter heißem Wasser überbrühen, 10 Minuten ziehen lassen, schluckweise trinken.

Zinnkraut, 2 Teile
Schafgarbe, 1 Teil
Birke, 1 Teil
Weidenrinde, 1 Teil
Brennessel, 2 Teile
Löwenzahn, 2 Teile

Zubereitung: 1 Esslöffel mit 1/2 Liter kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, 2 mal täglich 1 Tasse trinken.

Kamillenblüten, 2 Teile
Lavendelblüten, 2 Teile
Passionsblume, 3 Teile
Weißdornblüten, 2 Teile

Zubereitung: 2 Teelöffel dieser Mischung mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen, 5 Minuten ziehen lassen, an Stresstagen 2 bis 3 mal täglich 1 Tasse trinken

Brennessel, 1 Teil
Sennesblätter, 1 Teil
Schafgarbe, 1 Teil
Faulbaum, 2 Teile

Zubereitung: 1 Esslöffel mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergießen, 5 Minuten ziehen lassen, morgens und abends 1 Tasse trinken. Hinweis: Nicht zum Dauergebrauch.